Die Idee, den Mond in allen Phasen zu fotografieren entstand aus der Beobachtungspraxis der Gruppe Berliner Mondbeobachter an der Wilhelm-Foerster-Sternwarte in Berlin. Der Bamberg-Refraktor der Sternwarte erwies sich als das ideale Instrument mit seiner Brennweite von 5 m, das den Mond fokal in 5 cm Größe abbildete. Ich baute die Kamera für 6x6cm Rollfilm, die an das Fernrohr angesetzt werden konnte und damit das gesamte Mondbild erfasste. Durch die Anwendung von Gelb-Orange und Rotfiltern konnte die Himmelshelligkeit reduziert werden. In Zusammenarbeit mit meinem Freund Hans Giebler konnten wir in den Jahren 1964 bis 1969 insgesamt 31 Mondphasen aufnehmen und im Berliner Mondatlas zusammenstellen, der die Mondphasen mit ihren von Tag zu Tag fortschreitenden Gestaltveränderungen abbildet. Er beginnt mit dem Mondalter von 1,9 Tagen und endet mit dem Mondalter von 27,9 Tagen. Damit umfasst er nahezu eine ganze Lunation. Mit seinen bis zu den schmalsten Mondsicheln reichenden Phasen erleichtert der Atlas nicht allein das Erkennen einzelner Objekte, sondern auch das Verfolgen der durch den wechselnden Lichteinfall hervorgerufenen ständigen Veränderungen des Anblicks der Mondformationen.
Der Berliner Mondatlas, der bereits in der 3. Auflage erschienen ist, wurde noch ergänzt durch einen Video-Mondatlas. In den Jahren 1993 bis 1997 habe ich noch einmal den Mond in allen Phasen mit einer Video-Kamera aufgenommen. Hier werden die Mondlandschaften in 150 bis 250 -facher Vergrößerung im Schwenk über den jeweiligen Terminator gezeigt und beschrieben.
In den Jahren 2001 und 2002 hat Wilfried Tost aus den Originalbildern des fotografischen Mondatlas eine digitale Fassung erarbeitet. Dies ist eine konsequente Fortentwicklung der Buchausgabe, denn der Computer ist in unserer heutigen Zeit für viele Mondbeobachter zum wichtigen Informations- und Vorbereitungsinstrument geworden. Die einzelnen Bilder stehen in voller Auflösung (2400x2400 Pixel) auf einer CD-ROM zur Verfügung. In der mittleren Auflösung von 600x600 Pixeln ist der Mondatlas auch in einer Online-Version im Internet zu finden.
Adolf Voigt, im Juni 2003
Leiter der Gruppe Berliner Mondbeobachter
an der Wilhelm-Foerster-Sternwarte e.V. Berlin
In der hier vorliegenden Fassung wurde der aus 108 fotografischen Blättern
bestehende Berliner Mondatlas digitalisiert und mit einer interaktiven
Steuerung versehen. Das Ziel war dabei, den Charakter der Buchausgabe so genau
wie möglich zu reproduzieren. Es wurde daher bewusst auf neuere Bilder
verzichtet. Eine zukünftige Ergänzung ist vorgesehen und soll u.a.
die Techniken der Mondbeobachtung und lokale wie globale
Beobachtungsprogramme behandeln.
Wilfried Tost, im Oktober 2002
Die Bedienung für die CD-ROM-Version und die Internet-Version ist identisch.
Sollten Sie noch kein Bookmark für die CD-ROM in Ihrem Browser angelegt haben, so starten Sie die index.html-Datei aus dem Home-Verzeichnis der CD-ROM mit einem Doppelklick oder öffnen Sie diese Datei mit dem Feature, das der Internet-Browser ihrer Wahl versteht.
In der Internet-Version sind mit vier Ausnahmen keine hochaufgelösten
Aufnahmen in der Größe 2400x2400 Pixel enthalten. Die vier
Ausnahmen sind die Blätter 8, 8A, 8B und 8C, die den Mond im Alter von
5,9 Tagen zeigen und das Blatt 18 mit dem Vollmond (14 Tage).
Die CD-ROM -Version des Mondatlas enthält den gesamten Satz von 108
Bildern in hoher Auflösung. Deren Gesamtdatenmenge beträgt 420 MB.
Auf der Homepage befinden sich neben dem Block mit Vorwort, Bedienungsanleitung, FAQ etc. vier wesentliche weiterführende Features:
1. (Hauptnavigation) Der Link auf den eigentlichen interaktiven Mondatlas, der für jede Phase das Haupt- und die drei Detailbilder zeigt sowie die Beschreibung der Aufnahmedaten und die Navigation. Durch einen Klick in die Richtung "älterer Mond" und "jüngerer Mond" erscheint die jeweils folgende bzw. vorhergehende Mondphase. Alternativ kann mit einem Klick in die "Altersleiste" ein bestimmtes Mondalter auch direkt angewählt werden. Bei der Darstellung der Bilder von 600x600 Pixel Größe werden zwei Bilder übereinandergeblendet, wodurch die Beschriftung der Kraternamen erkennbar wird. Die Beschriftung wird ein- und ausgeblendet, wenn man den Rand des Bildes mit dem Cursor überschreitet.
2. Die Reproduktion einer gezeichneten und mit Namen versehenen Mondkarte in mehreren Auflösungen.
3. Ein alphabetisches Verzeichnis der im Berliner Mondatlas erwähnten Mondkrater. Diese Liste ist nach Anfangsbuchstaben sortiert und zeigt ein Thumbnail-Image für jedes Blatt, auf dem der Krater markiert ist.
4. Eine Möglichkeit, von der Hauptseite direkt auf ein bestimmtes Mondalter zu springen. Dieses Feature ist auch in der Hauptnavigation enthalten.
Die digitale Fassung des Berliner Mondatlas bezieht sich auf die Buchausgabe
von 1967 und die Ergänzungen bis zur dritten Ausgabe 1988.
Jedes Blatt aus dem fotografischen Atlas wurde mit identischen Einstellungen
mit einem hochauflösenden professionellen Scanner aufgenommen und als
GIF-Datei gespeichert.
Verwendete Einstellungen: Greyscale, reflectice, 300ppi, horizon grey, repro,
none sharpness.
Im nachfolgenden Bearbeitungsschritt wurde das Bild lediglich zentriert und das Format auf exakt 2400x2400 Pixel beschnitten. Eventuelle Weißräume an den Rändern wurden schwarz eingefärbt.
Auf weitere Bearbeitungen wurde bewusst verzichtet, um die Daten so original wie möglich zu erhalten. Dies ist auf den ersten und letzten Aufnahmen des jeweils sehr jungen und sehr alten Mondes deutlich zu sehen. Die hier erkennbaren Kratzer sind bereits im Original so zu sehen. Mit geringem Aufwand kann jeder sein eigenes Exemplar nach seinem eigenen Gefühl in eine fehlerfreie Kopie wandeln.
Die Versionen für die Auflösungen 600x600 und 150x150 Pixel sowie die
Thumbnails wurden automatisch aus den hochaufgelösten Bildern skaliert.
Für die Textbeschriftungen auf den Bildern von 600x600 Pixel wurde separat
von jedem der im Berliner Mondatlas vorhandenen transparenten
Überlegfolien ein weiterer Scan angefertigt. Der Scan wurde
anschließend im Computer möglichst genau auf das gerechnete Bild
von 600x600 Pixel eingepasst und aufaddiert.
Die beiden Bilder mit/ohne Textbeschriftung werden abwechselnd im
Browserfenster eingeblendet, sobald der Cursor die Bildgrenze
überschreitet. Dadurch kommt es zu einem "Blink-Effekt" der abwechselnd
das Bild mit und ohne Textbeschriftung sichtbar macht.
Warum stehen die Bilder auf dem Kopf?
Die Bilder im Berliner Mondatlas sind traditionell so orientiert, wie sie im
astronomischen Teleskop erscheinen. Wir sehen sie also "auf dem Kopf stehend",
d.h. Süden ist in dieser Ansicht oben und Norden unten. Der Mondatlas war
immer als Beobachtungs- und
Orientierungshilfe für den Astronomen ausgelegt und wurde daher so
wiedergegeben, wie er bei der Beobachtung im Teleskop erscheint.
Diese Orientierung ist auch in der digitalen Fassung erhalten worden.
Warum sind manche Krater im alphabetischen Verzeichnis nicht enthalten?
In das Inhaltsverzeichnis des digitalen Berliner Mondatlas sind nur die Krater
aufgenommen worden, die auch in der originalen Buchausgabe aufgelistet sind.
Damit soll der Charakter des Originals erhalten bleiben. Für die Zukunft
ist ein erweitertes Inhaltsverzeichnis geplant.
Warum erscheint bei mir keine Textbeschriftung in den Bildern?
Möglicherweise sehen Sie sich die Bilder mit 150x150 oder 2400x2400 Pixel
an. In diesen Größen ist die Beschriftung nicht enthalten; sie
befindet sich nur in den Bildern mit 600x600 Pixel Größe.
Wenn Sie die Bilder von 600x600 Pixel Größe anschauen, dann
müssen Sie den Cursor über den Rand des Bildes hinaus- und wieder
zurückbewegen, damit die beiden verwendeten Bilder abwechselnd angezeigt
werden.
Warum sehe ich keine hochaufgelösten Bilder von 2400x2400 Pixel?
Möglicherweise verwenden Sie die Internetausgabe des Berliner Mondatlas.
In dieser Version sind nur vier exemplarische Beispiele im Mondalter von 5,9
und 14 Tagen enthalten.
Die CD-ROM-Version enthält alle 108 Bilder des Berliner Mondatlas in der
Auflösung von 2400x2400 Pixel. (420 MB)
Die fotografischen Aufnahmen: (c) 1964-1969, Adolf Voigt, Hans Giebler.
Digitalisierung und Aufbereitung: (c) 2002, Wilfried Tost.
Wilfried Tost
Gruppe Berliner Mondbeobachter
Wilhelm-Foerster-Sternwarte e.V. Berlin
Munsterdamm 90
12169 Berlin
E-Mail: tost(@)wfs.be.schule.de
Die CD-ROM mit dem Berliner Mondatlas kostet 10 Euro plus Versandkosten. Bestellungen bitte über das Büro der Wilhelm-Foerster-Sternwarte:
Wilhelm-Foerster-Sternwarte e.V. Berlin
Munsterdamm 90
12169 Berlin
Tel. 030 / 79 00 93 -0
E-Mail: buero(@)wfs.be.schule.de