Die Selenographie des Johannes Hevelius – Mondatlas und Aufklärungsschrift

Referent: Dr. Felix Lühning, Archenhold-Sternwarte Berlin-Treptow

1647 veröffentliche der Danziger Unternehmer und Amateurastronom Johannes Hevelius sein Erstlingswerk: eine monumentale Monographie des Mondes, die in Europa einen weiten Widerhall fand. Man kann sagen, dass nichts, was mit den damaligen Fernrohren erfasst werden konnte, unbemerkt blieb. Während die Mondkarten weit bekannt sind, ist der Rest des Buches heutzutage weitgehend unbekannt, da es in der damaligen internationalen Gelehrtensprache Latein geschrieben worden ist, die heute nur noch wenige zu lesen vermögen. Dr. Felix Lühning hat unlängst eine Übersetzung des über 700 Seiten starken Buches abgeschlossen und wird von seiner Arbeit und seinen Erkenntnissen berichten. Es geht hier um fast manischen Beobachterfleiß, erstaunliche Mondtheorien, kühne Vermutungen und leidenschaftlichen Aufklärungswillen, aber auch um barocke Verschrobenheiten und vermeidbare wissenschaftliche Schwächen – Plus- und Minuspunkte, die nicht zuletzt auch ein objektives Bild des Astronomen erlauben.