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2 03, 2023

Tätigkeitsbericht 2022

2023-03-02T12:07:29+01:00
 

Tätigkeitsbericht 2022
Wilhelm-Foerster-Sternwarte e.V.

 

Das Berichtsjahr 2022 ist auf Grund der schrittweisen Entspannung der Corona-Einschränkungen langsam zu einem nach und nach fast normalen Umgang zurückgekehrt. Das weiter aktive Infektionsgeschehen machte sich auch dahingehend bemerkbar, dass drei Vortragende akut erkrankten und ihre Vortragstermine kurzfristig absagen mussten. Wir konnten aus den „Konserven“ der vereinseigenen Full-Dome-Shows jeweils ein Ersatzprogramm anbieten. Die ausgefallenen Vorträge konnten zu einem jeweils späteren Termin nachgeholt werden. Insgesamt fanden 32 Vorträge planmäßig statt ergänzt durch 8 Vorführungen aus der „Konserve“und einem „Live-Ereignis“ am 28.9.22 über das Internet, als die NASA „Dart“-Mission einen Asteroiden durch Kollision sanft aus der Bahn „schubste“.
Insgesamt wurde wieder eine Mischung aus verschieden Wissensgebieten angestrebt; darunter waren hochrangige Fachleute mit ihren Spezialgebieten, Nachwuchswissenschaftler und auch Autoren aktueller Bestseller aus der populären Wissenschaftsvermittlung.
Die Wiederbegegnung von Referenten und Zuhörern in einer Live-Veranstaltung wurde von beiden Parteien als beglückend und als große Erleichterung empfunden

Die Unsicherheit über einen möglichen weiteren „Lockdown“ und noch bestehende Frequenz-Beschränkungen für die kleineren Räume des Planetariums beschränkten die Planungen für die Aktivitäten der Arbeitsgruppen noch über weite Teile des Jahres, auch Praktika konnten nicht stattfinden! Dies löste sich erst in der zweiten Jahreshälfte, wo sich vor allem die AG Geschichte der Astronomie und die Bibliotheksgruppe neu formierten und eine regen Austausch untereinander begannen. Die Mondgruppe hielt weiter tapfer Kontakt über Videokonferenzen; die laufenden Mondprotokolle sind dafür ein beeindruckendes Zeugnis. Allen, die daran beteiligt waren, sei hier ganz herzlich gedankt!

Regelmäßige Vorstandstreffen waren nun auch wieder ohne Begrenzung möglich.

Als besonderen Anspruch haben wir es auch 2022 verstanden, den Kontakt zu den Mitgliedern durch den regelmäßigen Versand der Mitgliederzeitschriften aufrecht zu halten. Hier hat sich der Vorteil des digitalen Austauschs voll ausgezahlt. Die Ausgaben 13, 14 und 15 in 2022 konnten pünktlich fertig gestellt werden und informierten auch trotz den Corona bedingten Einschränkungen über die Aktivitäten des Vereins und bieten hoch interessante Beiträge, was auch von externen Empfängern lobend anerkannt wird.
Unsere Web-Seite fungiert weiterhin als aktuelle Informationsquelle für Änderungen und Ankündigungen.

Eine besondere Herausforderung kommt auf uns zu mit der Generalsanierung des Planetariumsgebäudes, die nun in 2023 beginnen soll. Erst auf der Mitgliederversammlung am 26.Oktober 2022 wurde ein Planungskonzept für den Umbau von den planenden Architekten vorgestellt, die die Belange des Vereins in keiner Weise angemessen berücksichtigt. Der Vortand hat seine erheblichen Bedenken in einem Schreiben an die Stiftung am 16.11.2022 dargelegt; eine Antwort darauf haben wir jetzt am 8.2.23 erhalten, es besteht aber weiter Klärungsbedarf.

Auch die Fa. 4H Jena engineering GmbH leidet massiv unter den gegenwärtigen Einschränkungen für die Materialbeschaffung elektronischer Bauteile. Das Projekt „Restaurierung und Erneuerung des 75 cm Zeiss-Spiegelteleskops“, finanziert von der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin, muss daher um ein weiteres Jahr verschoben werden. (Die Rückführung und Inbetriebnahme des Spiegels ist nun für den Herbst 2023 konkret geplant.)

Berlin-Schöneberg, 12. Februar 2023

Der Vorstand

Tätigkeitsbericht 20222023-03-02T12:07:29+01:00
28 01, 2023

60 Jahre Astronomie und Forschung für alle: Die Wilhelm-Foerster-Sternwarte feiert Geburtstag.

2023-06-08T16:50:27+02:00

© WFS e.V.

60 Jahre Astronomie und Forschung für alle: Die Wilhelm-Foerster-Sternwarte feiert Geburtstag.

Am 30. Januar 1963 öffnete sich zum ersten Mal für die Berlinerinnen und Berliner die große Kuppel der Wilhelm-Foerster-Sternwarte. Damit hatte nun auch West-Berlin – nach dem Nachkriegsprovisorium in der Papestraße – seine eigene richtige Sternwarte.

© WFS e.V.

Finanziert wurde das Bauwerk vom Berliner Zahlenlotto (heute Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin), betrieben vom 1953 gegründeten Trägerverein Wilhelm-Foerster-Sternwarte e.V.

Herzstück der Wilhelm-Foerster-Sternwarte ist – damals wie heute – der 12-Zoll-Bamberg-Refraktor aus dem Jahre 1889, der bis 1950 in der ehemaligen Urania stand. Dieses herausragende Teleskop hat in den vergangenen 60 Jahren über 1,5 Millionen Schüler*innen mit dem Himmel über Berlin vertraut gemacht. Kleine und große Hobby-Astronomen können auf dem Insulaner in einer der Arbeitsgemeinschaften oder den vom Verein der Wilhelm-Foerster-Sternwarte angebotenen Praxis-Kursen das Universum erforschen. Neben der klassischen Himmelsbeobachtung steht die Wilhelm-Foerster-Sternwarte für zeitgemäße Astronomie mit moderner Technik und den Austausch mit Wissenschaftlern aus ganz Deutschland – ganz in der Tradition ihres Namensgebers. Wilhelm Foerster (1832 – 1921) setzte sich als Direktor der damaligen Berliner Sternwarte und Gründer der astronomischen Gesellschaft Urania für die Vermittlung wissenschaftlicher Erkenntnisse auch für die Allgemeinheit ein, was damals keine Selbstverständlichkeit war.

Die Sternwarte auf dem Insulaner

© WFS e.V.

Der Architekt Carl Bassen entwarf die Wilhelm-Foerster-Sternwarte mit ihren zwei großen Beobachtungskuppeln, einer 78m über NN gelegenen großen Beobachtungsplattform, einem Hörsaal für 70 Besucher und einer eigenen mechanischen Werkstatt. Die große Kuppel der Sternwarte mit ihrem Durchmesser von 11m wurde ursprünglich 1905 für die ehemaligen „Goerz-Werke“ in der Friedenauer Rheinstraße errichtet und zur Vorführung von deren eigenen Instrumenten genutzt.
In der vom Hauptgebäude etwas entfernt liegenden Spiegelkuppel befindet sich das große 75cm Zeiss-Spiegelteleskop, das zurzeit in den Werkstätten der Firma 4H Engineering Jena restauriert und modernisiert wird. Die Firma ist spezialisiert auf die Restaurierung historischer Fernrohre und hat 1997 auch den Bamberg-Refraktor überarbeitet. Im Herbst dieses Jahres wird Zeiss-Spiegelteleskop zurückerwartet und Berlin wird damit eines der modernsten und lichtstärksten Teleskope der europäischen Volkssternwarten erhalten.

© WFS e.V.

Zurück zu den Anfängen: Schon im ersten Betriebsjahr verzeichnete die Wilhelm-Foerster-Sternwarte fast 30.000 Besucherinnen und Besucher. Schnell reichte der Platz im kleinen Hörsaal nicht mehr aus, die Vorträge waren hoffnungslos überlaufen. Auch Schulklassen kamen immer häufiger zum Insulaner. So wurde noch im Jahr 1963 der Grundstein für ein neues Planetarium mit 300 Sitzplätzen gelegt, das dann am 16. Juni 1965 eröffnet wurde. Das Zentrum für Astronomie am Insulaner war komplett – eine bis heute einmalige Kombination aus Sternwarte und Planetarium.

Der Blick in den Himmel über Berlin hat auch heute nichts von seiner Faszination verloren. Nach wie vor nutzen Schulklassen begeistert die zahlreichen Bildungsangebote am Insulaner. Hobby-Astronomen und Nachwuchswissenschaftlerinnen forschen an dieser nicht nur für Berlin einmaligen astronomischen Einrichtung, die seit 2016 unter dem Dach der Stiftung Planetarium Berlin tätig ist. Und auch der Verein der Wilhelm-Foerster-Sternwarte ist nach wie vor am Insulaner aktiv.

Freuen wir uns auf die zukünftigen Jahrzehnte!

60 Jahre Astronomie und Forschung für alle: Die Wilhelm-Foerster-Sternwarte feiert Geburtstag.2023-06-08T16:50:27+02:00
28 06, 2022

10. Lange Nacht der Astronomie

2023-09-05T13:21:35+02:00
 

Lange Nacht der Astronomie

 
 

Große und kleine Himmelsforscher aufgepasst: Hoffentlich mit freiem Blick auf die Sternschnuppen des Perseiden-Meteorstroms feiert die Lange Nacht der Astronomie am 12. August 2023 ihr 10jähriges Jubiläum. Im Rahmen des Kultursommerfestivals 2023 lädt die Stiftung Planetarium unterstützt unter anderem vom Verein der Wilhelm-Foerster-Sternwarte zum Blick in die Sterne. Das Programm ist vielfältig und reicht von gemeinsamen Himmelsbeobachtungen mit Teleskopen und Sternbildführungen über Bastelstationen für Kinder bis zum Eintauchen in fremde Welten im mobilen Planetarium INTENSE.

Tempelhofer Feld, 17:00 bis 1:00 Uhr | empfohlen ab 10 Jahren | Eintritt frei

Programm auf dem Gelände:
  • Infostände & Mitmachaktionen mit spanenden Partner*innen    
    • 17:00 – 01:00 Uhr
  • Teleskope & Beobachtungsstationen
    • 17:00 – 01:00 Uhr
  • Wasserraketen & Luftraketen basteln
    • 17:00 – 22:00 Uhr Luftraketen
    • 17:00 – 01:00 Uhr Wasserraketen
  • Sternkarten & Sonnenuhren basteln
    • 17:00 – 22:00 Uhr
  • Bastelstand & Bildungsaktionen
    • 17:00 – 22:00 Uhr
  • Mobiles Planetarium »INTENSE«
    • 17:00 – 01:00 Uhr
  • Astro-Sprechstunde live
    • 17:00 – 01:00 Uhr
  • Sternstunde live
    • 21:30 – 22:00 Uhr
    • 22:30 – 23:00 Uhr
    • 23:30 – 00:00 Uhr
Programm im Luftschloss / Atze Musiktheater:
  • Live Musik von »AŸA« 
    • 19:00 – 20:30 Uhr
  • »Science Slam«
    • 21:00 – 22:00 Uhr

Weitere Informationen unter www.planetarium.berlin/lnda

10. Lange Nacht der Astronomie2023-09-05T13:21:35+02:00
23 06, 2022

Tätigkeitsbericht 2021

2022-06-23T16:17:03+02:00
 

Tätigkeitsbericht 2021
Wilhelm-Foerster-Sternwarte e.V.

 

Das Berichtsjahr 2021 ist auf Grund der weiter aktiven Corona-Pandemie mit ungewöhnlichen Situationen im Vereinsgeschehen geprägt. Wieder wie in 2020 gab es massive Einschränkungen bei der Verwaltung des Vereins (Mitgliederdatei, Postverkehr, Kontoüberwachung) und bei den Veranstaltungen. Die jährliche Mitgliederversammlung wurde auf den Oktober verschoben.

Wegen der Hygieneregeln, die letztlich auf die Senatsverwaltung für Bildung zurückgehen und von der Stiftung Planetarium mit dem Hausrecht erlassen wurden, durften die Gebäude monatelang nur mit Impf-Nachweisen (3G, 2G, 2G+), FFP2-Maske und bei beschränkter Personenzahl betreten werden. Obwohl der Verein darauf keinen Einfluss hatte und auch nicht die Möglichkeit, diese Regeln zu ändern, hat es langgediente Mitglieder so verärgert, dass sie den Verein verlassen haben.

Der Austausch des Vorstandes untereinander bestand in dieser Zeit nur telefonisch und über E-mails. Die erste vollständige Sitzung des neu gewählten Vorstands mit Beiräten im Planetarium fand dann am 13.10.21 statt, nachdem die Hygieneregeln dies wieder zuließen.

Als besonderen Anspruch haben wir es verstanden, den Kontakt zu den Mitgliedern durch den regelmäßigen Versand der Mitgliederzeitschriften aufrecht zu halten. Hier hat sich der Vorteil des digitalen Austauschs voll ausgezahlt. Die Ausgaben 10, 11 und 12 in 2021 konnten pünktlich fertig gestellt werden und informierten auch trotz den Corona bedingten Schließungen über die Aktivitäten des Vereins. Die Aktivitäten der Arbeitsgruppen waren auf Grund der Corona-Beschränkungen stark reduziert; Praktika konnten nicht stattfinden. Wesentliche Aktivitäten unserer Vereinsarbeit waren damit weiterhin zum Nichtstun verdammt. Die Mondgruppe hielt tapfer Kontakt über Videokonferenzen; die laufenden Mondprotokolle sind dafür ein beeindruckendes Zeugnis.

Auch die Mittwochsvorträge mussten von Januar bis Juni komplett ausfallen, bestehende Vereinbarungen mit den Referenten konnten meist bis zur zweiten Jahreshälfte verschoben werden. Von August bis Jahresende konnten die Mittwochsvorträge mit begrenzter Platzzahl (max. 60 Besucher) entsprechend dem dann gültigen Hygienekonzept angeboten werden, Es wurde insgesamt wieder eine Mischung aus verschieden Wissensgebieten angestrebt; darunter waren auch Autoren aktueller Bestseller aus der populären Wissenschaftsvermittlung.

Die Wiederbegegnung von Referenten und Zuhörern in einer Live-Veranstaltung wurde von beiden Parteien als beglückend und als große Erleichterung empfunden. Tatsache ist aber auch, dass einige Referenten von ihren Vorgesetzten in Betrieben und Behörden keine aktuelle Reisegenehmigung bekamen, so dass der jeweilige Vortrag weiter verschoben werden musste, z.T. bis 2022. Die Auswirkungen dieser Einschränkungen zeigten sich auch in den sehr zögerlichen Zusagen für Vorträge im Frühjahr 2022, die Unsicherheit über einen möglichen weiteren „Lockdown“ bleibt bis heute bestehen. Unsere Web-Seite fungiert daher weiterhin als aktuelle Informationsquelle für Änderungen.

Auch die Fa. 4H Jena engineering GmbH leidet massiv unter den gegenwärtigen Einschränkungen für die Materialbeschaffung elektronischer Bauteile. Das Projekt „Restaurierung und Erneuerung des 75 cm Zeiss-Spiegelteleskops“, finanziert von der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin, muss daher um ein weiteres Jahr verschoben werden. (Die Rückführung und Inbetriebnahme des Spiegels ist nun für das Frühjahr 2023 geplant.)

Trotz der schweren und anhaltenden Beschränkungen des Zutritts zu den Gebäuden haben die Bibliotheks-AG, die „Aufräumtruppe“ und die Beobachter auf der Sternwarte in kleinen Schritten die jeweiligen Bereiche weiterhin gepflegt und wesentliche Fortschritte für die künftige Benutzungsmöglichkeit erreicht. Allen, die daran beteiligt waren, sei hier ganz herzlich gedankt!

Berlin-Schöneberg, 10. Juni 2022

Der Vorstand

Tätigkeitsbericht 20212022-06-23T16:17:03+02:00
23 06, 2022

Tätigkeitsbericht 2020

2022-06-23T16:16:17+02:00
 

Tätigkeitsbericht 2020
Wilhelm-Foerster-Sternwarte e.V.

 
 

Das Berichtsjahr 2020 ist – wie sicher bei vielen Vereinen – das ungewöhnlichste in der Vereinsgeschichte überhaupt. Seit dem 12. März – kurz nach der Mitgliederversammlung am 3. März – wurden die Gebäude am Insulaner wegen der ausgebrochenen Corona-Pandemie vollständig geschlossen und selbst dem Vereinsvorstand wurde der Zutritt zu den Vereinsräumen untersagt. Das bedeutete, dass neben der Absage aller Veranstaltungen und Kurse auch die komplette Verwaltung des Vereins (Mitgliederdatei, Postverkehr, Kontoüberwachung) zunächst wochenlang ruhte. Nach intensiven Verhandlungen mit der Stiftungsleitung konnte erreicht werden, dass jeweils ein Vorstandsmitglied einzeln nach vorheriger Absprache das leere Planetariums-gebäude betreten durfte, um den Postverkehr (vor allem Rechnungen / Ãœberweisungen) aufrecht zu halten und Unterlagen zu holen.. Der Austausch des Vorstandes untereinander bestand in dieser Zeit nur telefonisch und über e-mails. Erst am 5. Juni haben sich die Vorstandsmitglieder wieder zu einem kurzen persönlichen Austausch – auf Abstand – auf dem Parkplatz vor dem Planetarium getroffen. Die erste vollständige Vorstandssitzung im Planetarium fand dann am 6. Juli statt, nachdem die Hygieneregeln dies wieder zuließen.

Als besonderen Anspruch haben wir es verstanden, den Kontakt zu den Mitgliedern durch den  regelmäßigen Versand der Mitgliederzeitschriften aufrecht zu halten. Hier hat sich der Vorteil des digitalen Austauschs voll ausgezahlt. Die Ausgaben 7, 8 und 9 in 2020 konnten pünktlich fertig gestellt werden und informierten auch trotz den Corona bedingten Schließungen über die erfolgreichen Aktivitäten auf der Sternwarte.

Dabei ist zunächst die Montage der modernisierten Nachführung für den Bamberg-Refraktor durch die Fs. 4H Jena engineering GmbH zu erwähnen und dann den Abbau des 75 cm-Spiegels Anfang Juli durch 4H. Das Projekt „Restaurierung und Erneuerung des 75 cm Zeiss-Spiegelteleskops“ wird finanziert von der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin, die freundlicher Weise die Dauer des Projektes um ein Jahr verlängert hat, da auch 4H durch die Corona-Pandemie die geplanten Termine nicht halten kann. (Die Rückführung und Inbetriebnahme des Spiegels ist nun für das Frühjahr 2022 geplant.)

Die Aktivitäten der Arbeitsgruppen waren auf Grund der Corona-Beschränkungen stark reduziert; auch Praktika konnten nicht stattfinden. Wesentliche Aktivitäten unserer Vereinsarbeit waren damit zum Nichtstun verdammt. Die Mondgruppe hielt tapfer Kontakt über Videokonferenzen; die laufenden Mondprotokolle ab Nr. 629 sind dafür ein beeindruckendes Zeugnis.

Von August bis Oktober konnten die Mittwochsvorträge mit geringer Platzzahl (max. 60 Besucher) entsprechend dem dann gültigen Hygienekonzept angeboten werden, Es wurde insgesamt wieder eine aktuelle Mischung aus verschieden Wissensgebieten angestrebt, was beim Publikum positiv aufgenommen wurde. Dann hat ab 30.10. der zweite „Lockdown“ gegriffen; die Prognose ging damals bis zum Jahresende. Wieder mussten vereinbarte Termine mit Referenten verschoben werden, und das mehrfach, wie wir jetzt wissen, bis heute.

Unsere Web-Seite bekam damit auch die Funktion, jeweils die neuen Einschränkungen zeitnah zu kommunizieren, leider bis heute!

Trotz der schweren und anhaltenden Beschränkungen des Zutritts zu den Gebäuden haben die Bibliotheks-AG, die „Aufräumtruppe“ und die Beobachter auf der Sternwarte in kleinen Schritten die jeweiligen Bereiche gepflegt und wesentliche Fortschritte für die künftige Benutzungsmöglichkeit erreicht. Allen, die daran beteiligt waren, sei hier herzlich gedankt!

Berlin-Schöneberg, 3. Oktober 2021

Der Vorstand

Tätigkeitsbericht 20202022-06-23T16:16:17+02:00
12 05, 2022

Nachruf auf Dr. Dieter B. Herrmann

2022-05-12T12:14:35+02:00
 

Nachruf

 
 

Am 25.November 2021 starb Professor Dr. Dieter B. Herrmann, der ehemalige Direktor der Archenhold-Sternwarte und des Zeiss-Großplanetariums Berlin im 83. Lebensjahr. Damit ist eine der erfolgreichsten Stimmen der populärwissenschaftlichen Vermittlung der modernen Naturwissenschaft, vor allem aber der Astronomie verstummt.

Nach dem Studium der Physik und Promotion an der Humboldt-Universität übernahm er am 1.11.1976 die Leitung der Archenhold-Sternwarte in Berlin Treptow als Nachfolger von Diedrich Wattenberg. Unter seiner Leitung erfuhr die Archenhold-Sternwarte eine gründliche Restauration, einschließlich der Wiederherstellung der Funktionen des Großen Refraktors.

Aus der Position des Chefs der Archenhold-Sternwarte heraus entwickelte sich Dieter B. Herrmann in der DDR zum populären Erklärer wissenschaftlicher Phänomene, nicht nur aus der Astronomie. Landesweit bekannt wurde er als Moderator der Sendung „AHA“ im DDR-Fernsehen, die er 14 Jahre lang betreute. Durch zahlreiche Vorträge, 46 Bücher (darunter echte Bestseller) und zahllose  Einzelveröffentlichungen gewann Professor Dr. Dieter B. Herrmann internationales Ansehen für seine leidenschaftliche Wissensvermittlung. Unter seiner Ägide entstand auch das Zeiss-Großplanetarium am Prenzlauer Berg, dessen Gründungsdirektor er wurde. Mit der Eröffnung 1987 prägte Herrmann auch den Stil dieses Hauses als „Sternentheater“, wo mit modernster Planetariums- und Lasertechnik der Show-Charakter der Veranstaltungen in den Vordergrund gestellt wurde, was bei vielen Besuchern sehr geschätzt wurde.

Für seine Leistungen in der „hervorragenden populären Darstellung auf dem Gebiet der Astronomie in den Medien“ erhielt Professor Dr. Dieter B. Herrmann am 17.9.2019 den renommierten Bruno-H.-Bürgel-Preis der Astronomischen Gesellschaft verliehen.

Seine wissenschaftlichen Verdienste, vielfältigen Mitgliedschaften in wissenschaftlichen Gesellschaften und sein Engagement für die Urania Berlin e.V. und weitere Ehrungen werden sicher an anderen Orten ausführlich gewürdigt.

Hier soll die besondere persönliche Begegnung mit der „Konkurrenz“ im Westen erwähnt werden. Schon mit Herrmanns Ernennung zum Direktor der Archenhold-Sternwarte entspannte sich der „Ton“ im Austausch mit der Wilhelm-Foerster-Sternwarte in „Westberlin“ merklich. Persönliche Begegnungen mit dem Wissenschaftlichen Leiter Adolph Kunert, der von seiner astronomischen „Herkunft“ selbst ein „Archenholder“ war, führten zu einem respektvollen, zuletzt freundschaftlichen Umgang miteinander. Mit der sprichwörtlichen Phantasie von beiden Leitern wurden stillschweigend Möglichkeiten initiiert, die dem jeweils anderen Partner trotz der komplizierten politischen Situation hilfreich waren und die offiziell gar nicht sein durften – sei es der Austausch von Literatur oder die Vermittlung von Gesprächen und Begegnungen mit Wissenschaftlern. Auch Herrmanns Eintreten für eine gemeinsame Zukunft der astronomischen Einrichtungen in Berlin gleich nach der Wende verdient großen Respekt. Dies  wurde aber von der Stadtpolitik damals nicht angemessen gewürdigt.

Die Herausgabe des Buches „Die Geschichte der Astronomie in Berlin“ 1998 ist das bleibende Zeugnis dieser gemeinsamen Bemühungen um eine sachgerechte Lösung für die astronomischen Einrichtungen in Berlin.

Erst 2016 konnten die ursprünglichen Pläne für eine gemeinsame Stiftung realisiert werden!

Noch im „Ruhestand“ ab 2004 hielt Dieter Herrmann weiterhin viele Vorträge, stand auch mehrfach am Pult des Planetariums am Insulaner und erfreute die Besucher mit astronomischen Reiseberichten und astronomiegeschichtlichen Vorträgen. Sein Vortrag über „Georges Lemaitre und seinen Beitrag zu Einsteins Relativitätstheorie“ am 12.2.2020 sollte sein letzter Vortrag in unserem Hause werden, seine Ausführungen zu der spannenden Frage „Wird die Menschheit das Weltall besiedeln?“ findet sich als Beitrag in Nummer 10 unseres Mitgliederheftes.

Für seine großen Verdienste und die freundschaftliche Verbundenheit mit unserem Hause hat der Vorstand Professor Dieter B. Herrmann im Februar 2020 die Ehrenmitgliedschaft in unserem Verein verliehen; diese Ehrung hat dem Geehrten offensichtlich große Freude bereitet.

Es gab in Berlin seit etwa 200 Jahren eine Folge von Einzelpersönlichkeiten mit breiter Publikumswirkung bei Jung und Alt, denen es eine Herzensangelegenheit war, ihre Kenntnisse über die wunderbare Natur und den fantastischen Kosmos auf verständliche Weise allen interessierten Menschen nahe zu bringen. Die Initiative hat dazu Alexander von Humboldt ergriffen, mit dem Engagement von Wilhelm Foerster, Simon Archenhold, dem Autor Bruno H. Bürgel, Richard Sommer, Horst Burkhard Brenske und Adolph Kunert lässt sich ein lückenloses ideelles Erbe der Humboldtschen Idee und ihrer Wirkungen verfolgen, das bis ans Ende des 20. Jahrhunderts reicht. Dieter B. Herrmann war der Letzte in der Reihe dieser illustren Persönlichkeiten; seine klare und verständliche Sprache war eine wertvolle Stimme der modernen Wissenschaft – ein Vermächtnis  – sie wird uns fehlen!

Nachruf auf Dr. Dieter B. Herrmann2022-05-12T12:14:35+02:00
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