März 2019

Bild des Monats März 2019

2019-04-08T15:00:29+02:00

Knall im All – der Krebsnebel

Beim Krebsnebel (Messier 1, NGC 1952) handelt es sich um einen Supernova-Überrest im Sternbild Stier. Die Supernova zündete am 04.07.1054, was die Chinesen damals als „Gaststern“ beobachteten. Dieser Gaststern war so hell, dass er 23 Tage lang am Taghimmel sichtbar war. Die scheinbare Maximalhelligkeit lag bei -6 Mag. Die Explosionsreste dehnten sich zum heute noch sichtbaren Krebsnebel aus, der 1731 von John Bevis und unabhängig davon 1758 von Charles Messier entdeckt wurde. Im Jahr 1921 wurde erkannt, dass der Krebsnebel sich ausdehnt. Aus der Ausdehnungsgeschwindigkeit wurde sein Alter von ca. 900 Jahren bestimmt.
Auch heute noch dehnt er sich mit ca. 1.500 km/sec. aus und hat derzeit eine Größe von 14 x 10 Lichtjahren erreicht. Die Entfernung von der Erde (ca. 6.500 Lichtjahre) wurde grob aus der durch den Dopplereffekt (Spektroskopie) bestimmten Bewegung in unserer Sichtlinie in Vergleich zur Ausdehnung senkrecht dazu (Fotoaufnahmen) bestimmt.
Im Innern des Krebsnebels befindet sich der Überrest des explodierten Sterns. Es handelt sich um einen Neutronenstern mit einer Masse von 1,4 Sonnenmassen bei nur 30 km Durchmesser. Er rotiert sehr schnell mit mehr als 30 Rotationen/sec. (Pulsar).
Die roten Filamente auf dem Foto sind Reste der Sternatmosphäre aus ionisiertem Wasserstoff, Helium, Kohlenstoff, Sauerstoff, Stickstoff, Neon, Schwefel und Eisen. Das weißliche Innere leuchtet aufgrund von Synchrotronstrahlung. Hier werden Elektronen im sehr starken Magnetfeld des Pulsars beschleunigt. Um den Pulsar in Bildmitte herum kann man auch Schockfronten innerhalb der Synchrotronstrahlung erkennen.

Aufnahmedaten

26.09.11, Emberger Alm, Österreich

443/2048 mm Newton (1:4,6), SBIG ST-10 XME, Belichtungszeit 4,25 Std., Nachführung mit AO-8, Ausschnittvergößerung.

D. Hartmann, WFS Berlin

Bild des Monats März 20192019-04-08T15:00:29+02:00

Februar 2019

Wissenschaft Live 29.06.2022

2022-06-23T16:22:50+02:00

Strahlenbelastung bei Raumflügen –
Kleine Teilchen, große Effekte

Referentin: PD Dr. Christine E. Hellweg, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR), Institut für Luft- und Raumfahrtmedizin, Strahlenbiologie, Köln

Den Fuß auf unbewohnte Planeten oder Monde zu setzen, ist ein großer Menschheitstraum. Doch sobald wir den Schutz unseres Erdmagnetfelds und der Atmosphäre verlassen, sind wir einem kontinuierlichen Partikelbeschuss durch die galaktische kosmische Strahlung ausgesetzt. Auf der langen Reise zum Mars muss man mit einer erheblichen Strahlenbelastung rechnen, die das Risiko für die Entstehung von Krebs und Augenlinsentrübungen erhöht. Unvorhersehbare Sonnenstürme bergen sogar das Risiko, am akuten Strahlensyndrom zu erkranken, sofern die Abschirmung zu gering ist. Wie menschliche Phantome und Schweineaugen, kleine Kristalle und große Teilchenbeschleuniger, Schutzräume und Warnsysteme für Sonnenstürme, Beeren und Trockenpflaumen bei der Lösung des „Strahlungsproblems“ helfen können, erfahren Sie in diesem Vortrag.

Wissenschaft Live 29.06.20222022-06-23T16:22:50+02:00

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2019-02-12T11:09:14+01:00
 

Wissenschaft Live

 

Die traditionsreichen Mittwochsvorträge zu Themen aus Astronomie und den damit verbundenen Natur- und Kulturwissenschaften finden regelmäßig im Planetarium am Insulaner statt. Der Eintritt ist für Mitglieder des Vereins der Wilhelm-Foerster-Sternwarte kostenlos.

Nächster Vortrag: 13. Februar 2019, 20 Uhr

„Jagd nach Geisterteilchen – Neutrino-Astronomie am Südpol“
Dr. Anna Franckowiak, DESY Zeuthen

Termine und Themen im Februar 2019:

06.02. „Warum die Erde kippt – Ursachen für die echte Polwanderung“
Dr. Bernhard Steinbach, GFZ Potsdam
13.02. Jagd nach Geisterteilchen – Neutrino-Astronomie am Südpol
Dr. Anna Franckowiak, DESY Zeuthen
20.02. noch offen
27.02. „Unsere Rückkehr zu Apollo 17“
N.N., PTScientists Berlin
Vorschau:

06.03.2019 „Jules Vernes Mondreiseromane im Spiegel ihrer Zeit“
Prof. Ralf Junkerjürgen, Universität Regensburg Weltraum und Literatur:
27.03.2019 „1342: Ein Starkregen verheert Mitteleuropa“
Prof. Dr. Bork, Universität Kiel, Institut für Ökosystemforschung
10.04.2019 „Ostern zwischen Bibel und Kalender“
Prof. D.B. Herrmann, ehem. Archenhold-Sternwarte Treptow
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Bild des Monats Februar 2019

2019-03-01T11:00:20+01:00

Feuermond trotz Wolkenbruch – Die totale Mondfinsternis vom 20/21. Januar 2019

Eine Mondfinsternis mitten im Winter, das verspricht gute Beobachtungsbedingungen, steht der Vollmond doch nur dann hoch am Himmel. Jedenfalls wenn das Ereignis auch zur Mitte der Nacht stattfindet und das Wetter mitspielt. In Deutschland war das Ereignis nur etwas für Frühaufsteher und der Mond stand zu Beginn der Finsternis schon recht tief am Westhorizont. Die angesagte Frostperiode verhieß zumindest klare Nächte, doch leider stellte sich ich vielen Regionen in den frühen Morgenstunden Hochnebel ein, der den Blick auf unseren Erdtrabanten verhinderte. So wurden auch die Hoffnungen auf eine schöne Beobachtung auf unserer Sternwarte von einer dicken Hochnebelschicht zunichte gemacht.

Auch eine Reise an die sonnengewohnte US Westküste ist im Januar keine Wettergarantie. Die Vorhersage kündete von Alaska bis Mexiko eine über 90%ige Wolkenwahrscheinlichkeit an. So gestaltete sich die Jagd nach der Wolkenlücke auch im Großraum San Franzisco mehr als abenteuerlich. Der Plan, die Bedingungen mit einer Fahrt in den Regenschatten hinter den ersten Hügelketten zu verbessern endete in tiefhängenden Wolken, strömendem Regen und überschwemmten Straßen mit Steinschlag. Erst die Flucht zurück zur Küste führte in eine (wegen mangelnder Netzabdeckung im Hinterland unbemerkt) heranziehenden Wetterverbesserung und zu einer erfreulich klaren Beobachtung der gerade zu Ende gehenden Totalität und der kompletten Austrittsphase des Mondes aus dem Erdschatten und einem hervorragenden Beispiel der bei allen Astronomen so beliebten Wolkenloch-Astronomie.

Aufnahmedaten
Partielle Phase während Austritt des Mondes aus dem Kernschatten
Fremont, Kalifornien
2019-01-21 06:08:54 UT
10cm F8 Refraktor und Canon 600D DSLR
2sec bei ISO200
S. Fröhlich & G. Gottschalk, WFS Berlin

Bild des Monats Februar 20192019-03-01T11:00:20+01:00

Januar 2019

Bild des Monats Januar 2019

2019-02-15T10:06:48+01:00

Wirtanen: (fast) unsichtbarer Weihnachts-Komet

Der Komet Wirtanen (46/P = 46. Periode) wurde wegen seiner großen Erd- und Sonnennähe Mitte Dezember als womöglich mit bloßem Auge zu sehender Komet erwartet. Leider klafften Erwartung und Realität auseinander. In Berlin konnten wir ihn selbst in den Außenbezirken mit Großferngläsern nicht sehen.

Wirtanen ist ein wiederkehrender Komet. Seit seiner Entdeckung 1948 auf einer Fotoplatte durch C. A. Wirtanen durchläuft er zum 46. Mal die Erdbahn. Die Umlaufzeit beträgt nur gut fünf Jahre (kurzperiodischer Komet). Sein äußerer Bahnumkehrpunkt (Aphel) liegt noch innerhalb der Bahn des Jupiters, von dem er in seinen Bahnparametern schon öfter beeinflusst wurde.

Wirtanen

Aufnahmedaten:
Das Foto wurde im Süden Berlins am 4. Dezember 2018 zunächst nur als Probe aufgenommen (600mm f/4 Newton, Canon 550, 6x30s). Danach waren aber wegen des schlechten Wetters und des Vollmondes keine weiteren Aufnahmen mehr möglich.
(Rolf Gänger, WFS)

Bild des Monats Januar 20192019-02-15T10:06:48+01:00

November 2018

Bild des Monats November 2018

2019-02-06T14:24:25+01:00

Adler am Nachthimmel – Der Adlernebel M16

Wenn man im Spätsommer nach Süden oder Südwesten freie Horizontsicht hat, kann man auch in unseren Breiten einige schöne Gasnebel beobachten. Der am weitesten über den Horizont liegende ist der Adlernebel (Messier 16). Er befindet sich in dem wenig bekannten Sternbild „Schwanz der Schlange“ (lat. Serpens Cauda). In der Fotografie sticht der rote Wasserstoff hervor, der schwächer werdend sich über das ganze Bild hinzieht. Aber auch die dunklen Elefantenrüssel, die in die ionisierten Wasserstoffwolken hineinragen, sind eindrucksvoll.

Aufnahmedaten:
90mm APO-Refraktor f6,6; Montierung HEQ5pro, SBIG Farbkamera 1200x1600px Pixel, gekühlt auf -10°C.
10×5 min belichtet
entspricht zweieinhalb Stunden RGB, gestackt mit Astroart,
Nachbearbeitung mit Fotoshop, Aufnahmeort: Schliersee
Fotograf: Rolf Gänger

Bild des Monats November 20182019-02-06T14:24:25+01:00
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