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12 05, 2022

Nachruf auf Dr. Dieter B. Herrmann

2022-05-12T12:14:35+02:00
 

Nachruf

 
 

Am 25.November 2021 starb Professor Dr. Dieter B. Herrmann, der ehemalige Direktor der Archenhold-Sternwarte und des Zeiss-Großplanetariums Berlin im 83. Lebensjahr. Damit ist eine der erfolgreichsten Stimmen der populärwissenschaftlichen Vermittlung der modernen Naturwissenschaft, vor allem aber der Astronomie verstummt.

Nach dem Studium der Physik und Promotion an der Humboldt-Universität übernahm er am 1.11.1976 die Leitung der Archenhold-Sternwarte in Berlin Treptow als Nachfolger von Diedrich Wattenberg. Unter seiner Leitung erfuhr die Archenhold-Sternwarte eine gründliche Restauration, einschließlich der Wiederherstellung der Funktionen des Großen Refraktors.

Aus der Position des Chefs der Archenhold-Sternwarte heraus entwickelte sich Dieter B. Herrmann in der DDR zum populären Erklärer wissenschaftlicher Phänomene, nicht nur aus der Astronomie. Landesweit bekannt wurde er als Moderator der Sendung „AHA“ im DDR-Fernsehen, die er 14 Jahre lang betreute. Durch zahlreiche Vorträge, 46 Bücher (darunter echte Bestseller) und zahllose  Einzelveröffentlichungen gewann Professor Dr. Dieter B. Herrmann internationales Ansehen für seine leidenschaftliche Wissensvermittlung. Unter seiner Ägide entstand auch das Zeiss-Großplanetarium am Prenzlauer Berg, dessen Gründungsdirektor er wurde. Mit der Eröffnung 1987 prägte Herrmann auch den Stil dieses Hauses als „Sternentheater“, wo mit modernster Planetariums- und Lasertechnik der Show-Charakter der Veranstaltungen in den Vordergrund gestellt wurde, was bei vielen Besuchern sehr geschätzt wurde.

Für seine Leistungen in der „hervorragenden populären Darstellung auf dem Gebiet der Astronomie in den Medien“ erhielt Professor Dr. Dieter B. Herrmann am 17.9.2019 den renommierten Bruno-H.-Bürgel-Preis der Astronomischen Gesellschaft verliehen.

Seine wissenschaftlichen Verdienste, vielfältigen Mitgliedschaften in wissenschaftlichen Gesellschaften und sein Engagement für die Urania Berlin e.V. und weitere Ehrungen werden sicher an anderen Orten ausführlich gewürdigt.

Hier soll die besondere persönliche Begegnung mit der „Konkurrenz“ im Westen erwähnt werden. Schon mit Herrmanns Ernennung zum Direktor der Archenhold-Sternwarte entspannte sich der „Ton“ im Austausch mit der Wilhelm-Foerster-Sternwarte in „Westberlin“ merklich. Persönliche Begegnungen mit dem Wissenschaftlichen Leiter Adolph Kunert, der von seiner astronomischen „Herkunft“ selbst ein „Archenholder“ war, führten zu einem respektvollen, zuletzt freundschaftlichen Umgang miteinander. Mit der sprichwörtlichen Phantasie von beiden Leitern wurden stillschweigend Möglichkeiten initiiert, die dem jeweils anderen Partner trotz der komplizierten politischen Situation hilfreich waren und die offiziell gar nicht sein durften – sei es der Austausch von Literatur oder die Vermittlung von Gesprächen und Begegnungen mit Wissenschaftlern. Auch Herrmanns Eintreten für eine gemeinsame Zukunft der astronomischen Einrichtungen in Berlin gleich nach der Wende verdient großen Respekt. Dies  wurde aber von der Stadtpolitik damals nicht angemessen gewürdigt.

Die Herausgabe des Buches „Die Geschichte der Astronomie in Berlin“ 1998 ist das bleibende Zeugnis dieser gemeinsamen Bemühungen um eine sachgerechte Lösung für die astronomischen Einrichtungen in Berlin.

Erst 2016 konnten die ursprünglichen Pläne für eine gemeinsame Stiftung realisiert werden!

Noch im „Ruhestand“ ab 2004 hielt Dieter Herrmann weiterhin viele Vorträge, stand auch mehrfach am Pult des Planetariums am Insulaner und erfreute die Besucher mit astronomischen Reiseberichten und astronomiegeschichtlichen Vorträgen. Sein Vortrag über „Georges Lemaitre und seinen Beitrag zu Einsteins Relativitätstheorie“ am 12.2.2020 sollte sein letzter Vortrag in unserem Hause werden, seine Ausführungen zu der spannenden Frage „Wird die Menschheit das Weltall besiedeln?“ findet sich als Beitrag in Nummer 10 unseres Mitgliederheftes.

Für seine großen Verdienste und die freundschaftliche Verbundenheit mit unserem Hause hat der Vorstand Professor Dieter B. Herrmann im Februar 2020 die Ehrenmitgliedschaft in unserem Verein verliehen; diese Ehrung hat dem Geehrten offensichtlich große Freude bereitet.

Es gab in Berlin seit etwa 200 Jahren eine Folge von Einzelpersönlichkeiten mit breiter Publikumswirkung bei Jung und Alt, denen es eine Herzensangelegenheit war, ihre Kenntnisse über die wunderbare Natur und den fantastischen Kosmos auf verständliche Weise allen interessierten Menschen nahe zu bringen. Die Initiative hat dazu Alexander von Humboldt ergriffen, mit dem Engagement von Wilhelm Foerster, Simon Archenhold, dem Autor Bruno H. Bürgel, Richard Sommer, Horst Burkhard Brenske und Adolph Kunert lässt sich ein lückenloses ideelles Erbe der Humboldtschen Idee und ihrer Wirkungen verfolgen, das bis ans Ende des 20. Jahrhunderts reicht. Dieter B. Herrmann war der Letzte in der Reihe dieser illustren Persönlichkeiten; seine klare und verständliche Sprache war eine wertvolle Stimme der modernen Wissenschaft – ein Vermächtnis  – sie wird uns fehlen!

Nachruf auf Dr. Dieter B. Herrmann2022-05-12T12:14:35+02:00
13 08, 2020

Weltall-Forscher-Club

2025-02-01T15:39:34+01:00
 

Weltall-Forscher-Club für Kinder und Jugendliche

 
 

Der WELTALL-FORSCHER-CLUB bietet Kurse für Kinder von 10 bis 12 Jahren und für Jugendliche ab 13 Jahren an. Schwerpunkte sind praxisnahe Himmelsbeobachtungen und „Radioastronomie“.

Anmelden könnt ihr euch direkt per E-Mail bei Marcel Reiche.
weltall-Forscher-Club für Jugendliche

Marcel Reiche

Ort: Wilhelm-Foerster-Sternwarte auf dem Insulaner, Seminarraum
Zeit: immer montags um 17:00 Uhr (10-12Jahre) bzw. 18:00 Uhr (ab 13 Jahre)
Kosten: 99 € pro Jahr oder Jahresmitgliedschaft im Wilhelm-Foerster-Sternwarte e.V. (40€ für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren)

Javier Titz

Der WELTALL-FORSCHER-CLUB veranstaltet zudem einen neuen Kurs in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für hochbegabte Kinder (DGhK)!

Ort: Wilhelm-Foerster-Sternwarte auf dem Insulaner, Seminarraum
Zeit: jeden Montag um 16:00 Uhr (außer in den Berliner Schulferien)

Bei Interesse nehmt bitte Kontakt zur Deutschen Gesellschaft für hochbegabte Kinder auf.

Weitere Informationen zum Weltall-Forscher-Club findet ihr hier.

Weltall-Forscher-Club2025-02-01T15:39:34+01:00
11 05, 2020

Und noch ein Jubiläum: 70 Jahre Verein der Wilhelm-Foerster-Sternwarte

2023-11-06T13:30:57+01:00

Und noch ein Jubiläum – der Verein der Wilhelm-Foerster-Sternwarte wird 70

Ende Januar 2023 feierte die Wilhelm-Foerster-Sternwarte auf dem Insulaner ihr 60jähriges Bestehen. Anfang Juli dann verabschiedete sich der 1. Vorsitzende des Vereins der Wilhem-Foerster-Sternwarte, Dr. Karl Friedrich Hoffmann, mit einem persönlichen Rückblick auf 60 Jahre Volksbildung am Insulaner im Rahmen der „Wissenschaft Live“-Vorträge vom Planetarium am Insulaner, das für mindestens zweieinhalb Jahre wegen umfangreicher Restaurierungs- und Umbauarbeiten geschlossen sein wird. Schon stand das nächste Jubiläum an: Der Verein feiert sein 70jähriges Bestehen – und so blickte der 1. Vorsitzende diesmal zurück auf 70 Jahre Wilhelm-Foerster-Sternwarte e.V.

Am 5. September 1953 wurde der Verein „Wilhelm-Foerster-Sternwarte Berlin“ unter der Nr. 1849 Nz amtlich in das Vereinsregister eingetragen, bekam den Zusatz „e.V.“ und war damit rechtlich existent. Zuvor hatte die Gründungsversammlung am 8. Juni 1953 die Satzung verabschiedet und das Hauptfinanzamt für Körperschaften mit Wirkung vom 22. Juli 1953  den Verein als „besonders förderungswürdig und gemeinnützigen Zwecken dienend“ anerkannt.

Diese Voraussetzungen waren wichtig, damit das Land Berlin seine Förderung mit öffentlichen Mitteln von einzelnen Projekten bereit war umzustellen auf eine Dauerförderung zum Betrieb der Sternwarte. Der Verein bot dafür Schulklassen und Jugendgruppen kostenlose Führungen und Unterricht in Astronomie sowie regelmäßige Zusammenarbeit mit den Volkshochschulen an. Außerdem wurde die Sternwarte weiterhin regelmäßig für öffentliche Führungen geöffnet.

Diese Kooperation des Vereins mit der Senatsverwaltung für Bildung/Schulen ist die Basis für die im Rückblick immer wieder erstaunliche Entwicklung von der „Ruinensternwarte“ in der Papestrasse über den Umzug auf den Insulaner und den Bau des Großplanetariums zu einem einmaligen astronomischen Volksbildungszentrum in Europa.

Mit Sicherheit haben die politischen Rahmenbedingungen diese Entwicklung gefördert. Die zunehmende Abschottung der Archenhold-Sternwarte in Treptow für Westberliner Schüler schon in den fünfziger Jahren und schließlich der Mauerbau 1961 veranlassten die vorausschauende Volksbildungsverwaltung unter Senator Tiburtius, die Westberliner Sternfreunde nach Kräften zu unterstützen und neben den jährlichen Zuwendungen auch in der „Lottostiftung“ ihr Gewicht für die Bewilligung der Investitionsmittel zum Bau von Sternwarte und Planetarium einzubringen. Der Bezirk Schöneberg tat sein Übriges, in dem er die Liegenschaften am Insulaner kostenlos zur Verfügung stellte. Eine überaus erfolgreiche „public private partnership“ (PPP) war installiert, auch wenn man das damals noch nicht so nannte.

Satzung §2,1

„Der Verein pflegt und fördert die volkstümliche Astronomie in Berlin im Sinne Wilhelm Foersters.
Es ist sein Ziel, zur Verbreitung astronomischer Kenntnisse beizutragen durch Veranstaltungen von Vorträgen, Sternführungen und Fernrohrbeobachtungen usw., und darüber hinaus Sternfreunden die Möglichkeit zu eigener wissenschaftlicher Beobachtung unter fachlicher Anleitung zu geben…“

Dieser Passus der Satzung, seit 1953 nahezu unverändert, war die Verpflichtung des Vereins der Wilhelm-Foerster-Sternwarte. Seine daraus erwachsene Aufgabe hat der Verein mit seinen Angestellten und ehrenamtlichen Mitarbeitern in den vergangenen Jahrzehnten so überzeugend ausgefüllt, dass das auch die Öffentlichkeit immer wieder mit Respekt honoriert hat.

Die Aufgaben der Satzung bestehen weiter und finden in der Zusammenarbeit mit der Stiftung Planetarium heute ihre Fortsetzung.

Die Arbeit geht weiter…

Die Wilhelm-Foerster-Sternwarte bleibt geöffnet. Während der Schießung des Planetariums am Insulaner wird der Verein seine Aktivitäten verstärkt auf die Wilhelm-Foerster-Sternwarte verlegen. Die Arbeitsgemeinschaften sind mit ihren Treffen größtenteils in den dortigen Seminarraum umgezogen, auch Teile der Bibliothek sollen demnächst auf der Sternwarte der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht werden. Und selbstverständlich werden auch die Wissenschaft live – Vorträge fortgesetzt – an neuer Adresse: im Rathaus Schöneberg. Hier fand auch die Festveranstaltung anlässlich des 70jährigen Bestehens des WFS e.V. statt.

Nach dem Rückblick auf die Vereinsgründung durch Dr. Hoffmann und der Begrüßung durch den stellvertretenden Bezirksbürgermeister Matthias Steuckardt, hielt der 2. Vorsitzende Dr. Friedhelm Pedde seinen Festvortrag.  „Unsere kosmische Adresse“ bot einen Überblick auf die Vorstellung des Universums und unserem Platz darin vom Altertum bis heute.

Und noch ein Jubiläum: 70 Jahre Verein der Wilhelm-Foerster-Sternwarte2023-11-06T13:30:57+01:00
11 03, 2020

Bild des Monats März 2020

2025-01-23T16:06:30+01:00

Der Komet PANSTARRS C/2017 T2

Der Komet PANSTARRS C/2017 T2
Kometen faszinieren immer wieder, leider sind helle Kometen selten. Sichtbar sind die meisten nur mit einem Teleskop oder einem großen Fernglas, so auch PANSTARRS C/2017 T2. Die Zeiten, da Kometen den Namen des Entdeckers trugen, sind seit den Himmelsdurchmusterungen mit automatischen Großteleskopen fast vorbei.
PANSTARRS steht jetzt „links“ neben der Cassiopeia und ist mag 9 hell. Im südlichen Berlin wird er durch die Stadtlichtglocke fast verschluckt, im Norden stehen die Chancen aber gut, PANSTARRS C/2017 T2 zu sehen.
Aufnahme: Rolf Gänger, Lichtenrade
Bild des Monats März 20202025-01-23T16:06:30+01:00
27 02, 2020

Restaurierung des Spiegelteleskops

2021-01-29T16:41:08+01:00

Gute Neuigkeiten für das Zeiss-Spiegelteleskop in der Wilhelm-Foerster-Sternwarte

Spiegelteleskop

Anfang Juli 2020 wurde in einer spektakulären Aktion das 75 cm-Spiegelteleskop von einem Kran aus der Kuppel gehoben und anschließend nach Jena transportiert. Dort wird es in den Werkstätten von Carl Zeiss durch die Firma 4H Jena-Engineering seitdem restauriert.
Im Dezember 2019 bewilligte die Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin mit Unterstützung der Senatsverwaltung für Bildung das Projekt „Restaurierung und Erneuerung des 75 cm Zeiss-Spiegelteleskops“ der Wilhelm-Foerster-Sternwarte. Mit dem finanziellen Zuschuss der Klassenlotterie konnten wir nun mit der Sanierung des Spiegelteleskops beginnen. In Zukunft werden wir weiter regelmäßig über dieses Projekt, über den Umfang und die Fortschritte berichten.

Restaurierung des Spiegelteleskops2021-01-29T16:41:08+01:00
10 01, 2020

Bild des Monats Januar 2020

2020-03-11T14:10:35+01:00

Der Orionnebel

Orionnebel WFS

Der Orion-Nebel ( M42) im Sternbild Orion ist ein junges Sternentstehungsgebiet in einer Entfernung von 1350 Lichtjahren.
Er besteht hauptsächlich aus Wasserstoff und ist Teil einer interstellaren Molekülwolke. Er ist mit bloßen Auge oder kleinen Fernglas zu sehen.
Mit dem hellen Zentralteil und den deutlich schwächeren Ausläufern ist eine Herausforderung für die Bildbearbeitung, Strukturen im hellen
Teil sichtbar zu machen (Stichwort HDR). Fotografisch aus der Stadt heraus noch dazu bei Halbmond ein schwieriges unterfangen.
Es gibt jetzt neue Filter mit nur zwei Durchlaßbereichen im blau/grün und rot, die nur das Licht des Nebels, nicht aber das helle Licht der Straßenbeleuchtung
durchlassen. Mit gekühlten hochempfindlichen CMOS Farbkameras neuester Generation ist es möglich galaktische Nebel wie der Orion-Nebel aus der Stadt aufzunehmen.
Dies wird allerdings mit einer deutlichen Farbverschiebung und langen Gesamtbelichtungszeiten erkauft.

Aufnahmedaten

04.01.2020 Berlin-Schmargendorf
80mm ED-Refraktor mit 0,79 Reducer f=480mm, ASI294 MC Pro Farbkamera
Dualband Optolong L-enhanced Filter, 59x120sek belichtet, MGEN-2 Autoguider,

Matthias Kiehl

Bild des Monats Januar 20202020-03-11T14:10:35+01:00
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